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"Miteinander in Freude dienend, Gottes Liebe zu uns Menschen bezeugen"

Das ist unser Leitspruch.

Die Spiritualität der Franziskus-Schwestern

Auszüge aus unserem Begleitbuch von unserem Gründer,
Pater Markus Müßig OFMcap.

„Das Ziel unseres religiösen Lebens ist die Verherrlichung Gottes durch unser restloses Leben für Gott, das keine Trennung kennt zwischen Gebet und Arbeit und Gesinnung.

Der Weg zu diesem Ziel ist die Lebensgemeinschaft mit Christus. Ihm zu folgen ist unsere Aufgabe und Sendung. Führerin und Gnadenmittlerin auf diesem Wege ist uns Maria, die Jungfrau-Mutter, der wir besonders geweiht sind.“ (S. 26)

 „Durch unsere tätige, helfende Liebe, durch unser selbstloses Dienen sollen die Menschen wieder an die Liebe glauben lernen.
So viele Menschen glauben deshalb nicht mehr an Christus, weil sie so wenig echtes Christentum sehen, das sich vor allem in der Liebe offenbart. So wird all unsere Arbeit, auch die kleinste und unscheinbarste, Arbeit für Christus und sein Reich.“ (S. 47)

„Wir müssen die Menschen wieder froh machen“ sagt die heilige Elisabeth. Darum lasst uns in unsern Herzen Freude pflegen, denn wir können nur das geben, was wir selber haben.“

„Wir müssen alles pflegen, was die echte Freude fördert und alles meiden, was sie stört oder vernichtet. Sich eins wissen mit Gott ist uns ständiger Anlass zur Freude.“ (S. 91)

„Das Ziel unseres religiösen Lebens ist die Verherrlichung Gottes durch unser restloses Leben für Gott, das keine Trennung kennt zwischen Gebet und Arbeit und Gesinnung.

Der Weg zu diesem Ziel ist die Gemeinschaft mit Christus. Ihm zu folgen ist unsere Aufgabe und Sendung. Führerin und Gnadenmittlerin auf diesem Wege ist uns Maria, die Jungfrau-Mutter, der wir besonders geweiht sind.“ (S. 26)

Unser Gebet

Eucharistische Anbetung

Laudes

Vesper

Rosenkranz

Nachtanbetung

Der Tag im Kloster beginnt mit der Laudes und der täglichen Eucharistiefeier, an denen auch Gäste aus der Gemeinde teilnehmen. Wir loben Gott aus Dankbarkeit und Freude und begegnen Ihm in der Heiligsten Eucharistie. Ihn empfangen zu dürfen ist ein großes Gnadengeschenk, das uns Gott schon am Morgen bereitet. Gestärkt und gesegnet gehen wir dann in den Tag.

Bevor wir uns zum Mittagessen versammeln, beten wir in der Hauskapelle den Europa-Rosenkranz mit 12 Ave.
Bei diesem Rosenkranz weiten wir unseren Blick auf die Anliegen der Menschen in Europa.

Vor der täglichen Vesper beten wir in Stille vor dem ausgesetzten Allerheiligsten.

An jedem 1. und 3. Donnerstag im Monat ist um 19 Uhr hl. Messe und anschließend Begegnung und Austausch. Auch Beichtgelegenheit ist gegeben. Von 22 Uhr bis 6.30 Uhr ist dann Eucharistische Nachtanbetung, die vielfach von einer Apostolatsgruppe, von Mitgliedern vom Dritten Orden des hl. Franziskus und auch weiteren Personen getragen wird. Wir sind über diese Entwicklung sehr dankbar!

Unsere Novizin, Sr. Brigitte, sagt zur Anbetung:

Mir tut das Verweilen vor dem Herrn so gut; schweigend mit Ihm zusammen zu sein. Ich werde davon ruhig und erfüllt, ich spüre Seine Liebe, Seine Nähe. Gott hat Freude daran, wenn Er angebetet wird und erfüllt uns bei der Anbetung mit Seiner Ruhe, Seinem Frieden und Seiner Freude. Manches, was ich auf dem Herzen habe, löst sich oder klärt sich einfach so. Er ist die Quelle, aus der wir unser Vertrauen, unsere Kraft, unseren Frieden und unsere Freude schöpfen können. Ich bin dankbar, dass die Anbetung bei uns zum festen Bestandteil unserer Gebetszeiten gehört.                                                                      

Der hl. Franziskus von Assisi hat in seinem Brief an den gesamten Orden geschrieben:

 „O erhabene Demut! O demütige Erhabenheit, dass der Herr des Alls, Gott und Gottes Sohn, sich so erniedrigt, dass er sich zu unserem Heil unter der anspruchslosen Gestalt des Brotes verbirgt! Seht, Brüder, die Demut Gottes und ‚schüttet vor ihm eure Herzen aus‘
(Ps 61,9)
Demütigt auch ihr euch, damit ihr von Ihm erhöht werdet.“

Die Geschichte der Franziskus Schwestern Krefeld

Die Verhältnisse im 19. Jahrhundert

Unvorstellbare Verhältnisse

Not und Elend waren ausschlaggebend für die Gründung der Haus- und Familienpflege.

Unvorstellbar nach unseren heutigen Maßstäben waren die Verhältnisse, in denen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts die Arbeiter mit ihren Familien lebten: Krankheit, Arbeitslosigkeit und Invalidität bedeuteten für viele den Ruin.

Der kärgliche Lohn reichte bei weitem nicht aus, um für Notfälle vorzusorgen. Die Wohnsituation war katastrophal, mangelnde Hygiene brachte weiteres Leid.

Das Durchschnittsalter eines Mannes betrug um 1890 nur 37,2 Jahre.

Die Anfänge (1911 -1918)

Geistige und geschichtliche Wurzeln der Schwestern

Pater Markus Müßig - Eine soziale Gestalt des Franziskus-Ordens

Pater Markus war dafür, etwas zu tun, auch wenn es noch nicht ausgegoren war, was er für besser hielt, als nichts zu tun. Seine Mitbrüder pflegten deshalb scherzhaft zu sagen, er trage seinen Namen „Müßig“ völlig zu unrecht. Gewiss gehört dieser Kapuziner in die Reihe der sozialen Gestalten des Franziskusordens.

„Eine geistige Bewegung muss immer wieder mit neuem Leben erfüllt werden und sich an zeitgerechten Werken neu entzünden, um die Urkraft des zugrundeliegenden Geistes stets neu zu entfalten.“ Das war der Gedanke und die These des Kapuzinerpaters Markus.

Als er die sozialen Brennpunkte seiner Zeit in den Familien sah, war ihm klar, dass etwas für die Menschen getan werden müsse. Insbesondere die kinderreichen Arbeiterfamilien mussten Unterstützung erfahren.

Pater Markus war eine sensible Natur, begabt, ungemein aufgeschlossen für die Fragen der Zeit. In manchen Dingen war er seiner Zeit voraus.

Der Begeisterer

Pater Markus hatte das Charisma, Menschen, auch junge Menschen, in seinen Bann zu ziehen. Im Laufe der Jahre sammelte er so etwas wie eine ausserordentliche Gemeinde um sich: Akademiker, Andersgläubige und Kranke.

Die Aufgabe

Die geistigen und geschichtlichen Wurzeln der Schwesternschaft liegen in einer Bewegung innerhalb der Drittordensgemeinschaft Krefeld (siehe auch: Drei Orden), die Pater Markus in den Jahren von 1911 – 1926 leitete.
Mit feurigen und eindringlichen Worten empfahl er die Übernahme einer zeitgemässen caritativen Aufgabe – die Haus- und Familienpflege.
In der Tat war es eine Aufgabe, die auf Bewältigung drängte und deren Zeitgemäßheit geradezu „in der Luft lag“.

Die Umstrukturierung des wirtschaftlichen Lebens hatte auch das Gefüge des Familienlebens sehr stark verändert. Es fehlten unter anderem weithin die hilfreichen Kräfte, die bei Erschöpfung, Krankheit oder Wochenbett einer Mutter den Haushalt weiterführten. Seit Beginn des neuen Jahrhunderts waren deshalb schon zahlreiche Hauspflegevereine entstanden.

Pater Markus griff diese Bewegung auf, um sie zum Ansporn der Verlebendigung seiner Drittordensgemeinde zu machen. Er war von der Überzeugung getragen, daß diese Aufgabe der Verwirklichung des franziskanischen Ideals, sich der drängenden Not der Mitmenschen um Christi willen hilfreich zu stellen, in zeitgerechter Art dienen könne. Andererseits erwartete er von der Durchdringung dieser Aufgabe mit dem Geist des heiligen Franziskus als Frucht eine geistige Haltung, die die Mitglieder des Dritten Ordens befähigen würde, sich mit ganzem Herzen und vollem Einsatz dieser Notlage ihrer Mitmenschen zuzuwenden.

Der Aufruf Pater Markus, aus begeisterndem Herzen immer wieder vorgetragen, zeigte bald Erfolg. Als die „Hauspflege des Dritten Ordens des heiligen Franziskus“ am 1. Mai 1912 in Krefeld begann, standen 46 Frauen und Mädchen des Dritten Ordens zur Verfügung. Die Frauen und Mädchen leisteten ihre Dienste in der Hauspflege an den wenigen ihnen damals zur Verfügung stehenden freien Tagen und in ihren freien Stunden neben ihrer beruflichen und sonstigen Arbeit, oft nach dem Tagesdienst bis spät in die Nacht hinein, und das vollkommen unentgeltlich.

Pater Markus setzte sich mit ganzem Herzen für sein Werk ein. Mit dieser großzügig und gut organisierten Hauspflege hat Pater Markus den Boden bereitet und den Wurzelstock gelegt, aus dem eine Schwesternschaft des Dritten Ordens mit der Aufgabe der Haus- und Familienpflege hervorging.

Neubeginn (1919 -1945)

Gründung der Schwesternschaft

Trotz des hohen Idealismus, den die Helferinnen des Hauspflege-Werkes der Krefelder Drittordensgemeinde zeigten, konnte auf dieser Grundlage allein die Haus- und Familienpflege nicht in allem sachgerecht vollzogen werden. Das war das Ergebnis jahrelangen Bemühens der Hauspflege der Krefelder Drittordensgemeinde.

Pater Markus war ehrlich und aufgeschlossen genug, das zu sehen, und mit seinem offenen Blick für Notwendigkeiten entschlossen genug, die Folgerung zu ziehen. Das Werk bedurfte der Stützung durch hauptberufliche Kräfte. Nach solchen suchte er innerhalb und ausserhalb des Dritten Ordens.

Am 19. April 1919 konnten sechs hauptberufliche Hauspflegeschwestern ihre Arbeit beginnen. Damit war der Grundstock für eine neue Schwesternvereinigung des Dritten Ordens gelegt, die sich die Haus- und Familienpflege zur Aufgabe setzte.

1927 - Kauf des Hauses Jungfernweg 1

Die junge Gemeinschaft der Hauspflegeschwestern war zunächst eine sehr lockere. Die Schwestern wohnten bei Ihren Eltern oder Verwandten oder anderswo zur Miete. Ihre Zusammenkünfte zur Arbeitsverteilung und zur Fortbildung hatten sie in einem Raum der Drittordensgemeinde im Krefelder Caritashaus. Nach einem Jahr konnte eine geräumige Wohnung im Haus „Sternstraße 5“ gemietet werden.

1927 bot sich als günstiger Kauf das Haus „Jungfernweg 1“ an. Der Kaufpreis war nach vielen Jahren mühsam abgetragen.

Finanzielle Sicherung

Die neue Schwesterngemeinschaft der Hauspflege zeigte natürlich eine Entwicklung. Die Schwesternschaft entwarf eine ansprechende Tracht, regelte die Arbeitsgebiete, setzte die wechselseitigen Rechte und Pflichten zwischen den Schwestern und der Gemeinschaft fest, ordnete die Aus- und Weiterbildung der Schwestern, stellte die Kranken- und Altersversorgung der Schwestern sicher.

Über die finanzielle Sicherung seiner Hauspflege – Schwesternschaft schreibt Pater Markus: „Die Hauspflege hat eine nicht geringe Zahl von Hilfsquellen für ihre finanziellen Sorgen…“. Diese zahlreichen Hilfsquellen waren notwendig, da nach dem Grundsatz der Hauspflege des Dritten Ordens die Hilfe „zunächst den Armen und Minderbemittelten – ohne Rücksicht auf die Konfession „gewährt“ wurde. Die Schwesternschaft konnte nur ein bescheidenes Leben führen. Wegen ihres freudigen und opfervollen Einsatzes genoss sie das Wohlwollen weitester Kreise.

Entwicklung in den 20er Jahren

Die Entwicklung der Schwesternschaft war eine günstige. Im Jahre 1929 betrug die Zahl der Schwestern bereits 36 und es konnten inzwischen von der Hauptstelle Krefeld aus Zweigstellen der Hauspflege gegründet werden:
Krefeld-Traar (1924), Moers (1925), Kamp-Lintfort (1925), Krefeld-Uerdingen (1926), Neukirchen-Vluyn (1926), Homberg-Hochheide (1927).
Die Tat der Krefelder Drittordensgemeinde gab das Vorbild und den Mut zu einer gleichen Gründung in folgenden Hauptgemeinden des Dritten Ordens:
Aachen (1919), Koblenz (1920), Bocholt (1921), Mainz (1922), Dieburg (1923), Kleve (1925), Oberhausen (1925), Karlsruhe (1925) und Werne (1926).

Jurisdiktion

Einen bedeutungsvollen Schritt in der Entwicklung der Krefelder Hauspflege-Schwesternschaft brachte das Jahr 1932.

Die Schwesternschaft wurde dem kirchlichen Recht entsprechend der Jurisdiktion des Aachener Bischofs unterstellt. Damit war sie der geistlichen Oberleitung des Provinzials der Rheinisch-Westfälischen Kapuzinerprovinz entzogen und erhielt nun einen kirchenrechtlichen Status als eine Vereinigung von Mitgliedern des Dritten Ordens, die ein gemeinschaftliches Leben führen.

Starker Rückschlag

Die Zeit des Nationalsozialismus und des 2. Weltkrieges brachte der aufblühenden Schwesternschaft einen starken Rückschlag, da es nach und nach fast unmöglich wurde, Kandidatinnen in die Schwesternschaft aufzunehmen.

Der Kaufpreis für das Haus im „Jungfernweg 1“ war gerade mühsam abgetragen, als das den Schwestern so traut gewordene Heim in der Nacht vom 21. auf den 22. Juni 1943 durch Bomben zerstört wurde. Die Schwestern wohnten nun bis 1945 zerstreut. Nach der Kapitulation stellte die Stadt Krefeld den Schwestern das herrschaftliche Haus „Steinstraße 147“ zur Verfügung, das ihnen bis 1953 als Heim diente und in dem sie zugleich 15 alte Leute betreuten.

Weitere Entwicklung ab 1946

Neue Entwicklungsphase nach dem letzten Krieg

Das Jahr 1946 war der Beginn einer neuen Phase in der Entwicklung der Schwesternschaft. Pater Markus wurde am 23. Juli 1946 vom Bischof von Aachen zum Direktor der Schwesternschaft ernannt. Der Bischof gab ihm die Weisung, die Mutterhäuser Aachen und Krefeld zusammenzulegen, eine gründliche einheitliche Schulung einzurichten, aber strengstens bei den ursprünglichen Grundsätzen der Hauspflege zu verharren.

Die bisherige Bezeichnung „Caritasschwestern des Dritten Ordens des heiligen Franziskus“ musste – um nicht in Verwechslung zu den „freien Caritasschwestern“ zu kommen – geändert werden. Der Bischof von Aachen wählte den Namen „Franziskus-Schwestern der Haus- und Krankenpflege“.

Neue Aufgabenbereiche

Die Haus- und Familienpflege konnte auf die Dauer nicht die einzige Aufgabe der Schwesternschaft bleiben. Es erwies sich als vorteilhaft und notwendig, auch andere Aufgabenbereiche in die Tätigkeit der Schwesternschaft einzubeziehen, besonders solche, die man als erweiterte Familienpflege bezeichnen kann.

Die Schwesternschaft übernahm sehr ausgedehnt die ambulante Krankenpflege, die Betreuung von Kindergärten, eines Kinderheimes und Müttererholungsheimes, errichtete und leitete Altenheime und übernahm in Einzelfällen Aufgaben fürsorglicher und seelsorglicher Art.